Baumpflanzung im Luthergarten Wittenberg
Am Samstag, 13. April 2013 war der Dekanatsausschuss des evangelischen Dekanats Coburg in Wittenberg, wo wir symbolisch einen Baum im so genannten Luthergarten gepflanzt haben. Warum und wieso und was das sollte, dazu folgender Bericht
Im Jahr 2017 feiern evangelische Christen und Christinnen weltweit ein Jubiläum: 500 Jahre Reformation. Genau 500 Jahre wird es dann her sein, dass Martin Luther in einem kühnen symbolischen Akt seine 95 Thesen an der Tür der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen hat. Auf dieses Jubiläum bereitet sich die Evangelische Kirche in Deutschland derzeit in vielfältigen Aktionen vor. Eine besonders eindrückliche ist die Gestaltung des so genannte Luthergarten in Wittenberg. In diesem elliptisch angelegten Areal sollen nach und nach Bäume gepflanzt werden, für die unterschiedliche kirchliche Gemeinschaften die Patenschaft übernehmen. Genauer gesagt 500 Bäume entsprechend dem 500jährigen Jubiläum. Wer aber meint, dass dies eine rein evangelische Angelegenheit sei, der irrt. Inzwischen haben schon etliche andere kirchliche Gruppierungen und Konfessionen Baumpatenschaften in Wittenberg übernommen. Neben den evangelischen Patenschaften, die naturgemäß den größten Anteil ausmachen, gibt es auch katholische, orthodoxe, mennonitische, methodistische und andere Gruppen und Konfessionen, die sich in das Projekt eingereiht haben. So soll der Luthergarten auch ein Symbol sein für die wachsenden ökumenischen Beziehungen von Christen aller Konfessionen und Nationalitäten untereinander. Besonders schön: Jeder Baum um Luthergarten hat gewissermaßen sein Gegenstück "vor Ort". Christen des Evangelischen Dekanats Coburg pflanzten in Wittenberg eine Kugelesche. Im Schlossgarten in Coburg steht bereits seit Oktober vergangenen Jahres das Pendant dazu.
Das symbolische Pflanzen des Baumes war in eine schlichte, aber feierliche Zeremonie eingebettet. Geleitet wurde sie von Pastor Hans W. Kasch, dem Leiter des Zentrums des Lutherischen Weltbundes in Wittenberg. Dekan Christoph Liebst wählte als Widmungsspruch für den Coburger Baum und als Grundlage für seine Ansprache einen Vers aus dem 118. Psalm: "Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen." Martin Luther hatte diesen Vers seinerzeit mit Kreide an die Wand seines Arbeitszimmers auf der Veste Coburg geschrieben, während er bangen Herzens, aber unbeugsam auf Nachrichten über den Ausgang des Reichstags zu Augsburg wartete.
Im Anschluss an die Zeremonie stärkte sich der Dekanatsausschuss bei einem bescheidenen Mittagsmahl und brach dann bei Kälte und Regen, aber guten Mutes zu einer Stadtführung durch Wittenberg auf.